Comenius/Erasmus

Das Comenius-Programm war Teil des Programms für lebenslanges Lernen, mit dem die Europäische Union europäische Zusammenarbeit im Bildungsbereich förderte. Das Comenius-Programm richtete sich an vorschulische Einrichtungen und Schulen.

Seit 2014 gibt es Erasmus+, das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Im Bereich der Schulbildung werden insbesondere europäische Lehrerfortbildungen und die Zusammenarbeit von Schulen bzw. vorschulischen Einrichtungen gefördert. Laut dem Hessischen Kultusministerium fanden in Hessen bis Ende 2020 bereits viele Schulprojekte statt, die es sich zum Ziel gemacht haben, junge Menschen für eine wertschätzende Haltung gegenüber anderen Kulturen und Religionen zu sensibilisieren und den Unterricht durch kulturelle Vielfalt zu bereichern. Diese Unterrichtsprojekte erhielten Fördermittel aus dem EU-Programm Erasmus+.

Comenius Lehrer-Projekt 2012-2014 an der Paul-Moor-Schule

„Multiple learning makes sense“ – Vielseitiges Lernen macht Sinn / spricht die Sinne an“

Bis zum Sommer 2014 gab es ein Comeniusprojekt für Lehrer*innen an unserer Schule. Eine Gruppe von Lehrkräften unserer Schule arbeitete zwei Jahre lang mit Kolleg*innen aus vier europäischen Förderschulen zusammen am Projekt „Multiple learning makes sense“. Hierbei handelte es sich um ein Projekt zum Austausch und zur Erweiterung der Kompetenzen zur Förderung schwer- und schwerst-mehrfach-behinderter Schüler*innen. Unsere Projektpartner waren eine Schule in den Niederlanden, zwei belgische Schulen und eine Schule in Nordirland.

                  

Emiliusschool Niederlande       und       Ter Bank School Belgien

Durch dieses Projekt sollte ein besseres Verständnis für die Lernbedürfnisse von schwerstbehinderten Schüler*innen erreicht werden. Es war beabsichtigt, gemeinsam mit den anderen Partnerschulen ein für diese Schülerschaft passendes Curriculum (zu verstehen im Sinne von Überlegungen zu adäquaten Zielen, Kompetenzen und Erfahrungen unter Einbeziehung von Lernprozessen und der Lernorganisation) zu entwerfen, damit die Schüler*innen adäquat am Unterricht teilnehmen und optimal gefördert werden können.

Zur Bearbeitung dieser Themen waren insgesamt vier Besuche vorgesehen. Für jeden Besuch war ein Kennenlernen der einzelnen Schulen und ihrer Arbeitsweisen sowie die Durchführung von etwa vier Workshops geplant, welche die oben bereits erwähnten Themen zum Inhalt hatten. Unsere jeweiligen Vorbereitungen, Präsentationen und Arbeitsergebnisse wurden in schriftlicher Form festgehalten und auch online gesammelt. Die gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse wurden an unsere Kollegien weitergegeben, so dass sie in unseren Schulen im Unterricht und in Beratungssituationen genutzt werden können.

Aus diesem Grund fand in der Woche vom 21.4. bis 26.4 2013 an der Paul-Moor-Schule ein Arbeitstreffen mit Lehrkräften der beteiligten Schulen aus den Niederlanden, Belgien und Nordirland statt. Als gastgebende Schule übernahm eine Arbeitsgruppe von Lehrkräften der Paul-Moor Schule die Planung, Organisation und die Programmgestaltung. Im Laufe der Woche gab es zahlreiche Workshops, z.B. „Gestaltung von Übergängen für Menschen mit umfassender Behinderung“, „Musik als strukturierendes Element im Tagesablauf“, „Einsatz von lautsprachlichen Gebärden und elektronischen Kommunikationshilfen“, „Schulsystem und Inklusion in Deutschland“. Neben dieser theoretischen Arbeit besuchten die Gäste auch verschiedene Klassen und nahmen hospitierend am Unterricht teil. So hatten die Schüler und Schülerinnen der Paul-Moor-Schule in mehrfacher Hinsicht die Möglichkeit, mit den Gästen in einen Austausch zu treten. Neben der inhaltlichen Arbeit ging es bei dem Comeniusprojekt aber auch um das Kennenlernen des besuchten Landes, seiner Kultur und um den zwischenmenschlichen Austausch. So wurde der Werra-Meißner-Kreis erkundet, es fand ein Besuch im Grenzmuseum statt und auch Stadtbesichtigungen in Eschwege und Göttingen standen auf dem Programm. Abends gab es kulinarische Köstlichkeiten der Region.

Zur Weiterarbeit und zum weiteren kulturellen Austausch trafen sich Kollegen und Kolleginnen der beteiligten Länder im Herbst an der Partnerschule in Eindhoven in den Niederlanden.

Zwei Besuche in AE Son en Breugel/Niederlanden fanden zwischen Januar 2012 und November 2013 statt. Der Besuch in Heverlee/Belgien fand im Januar 2013 statt.